Ernährung

In den letzten Jahren gab es viele Fortschritte bei der Erforschung und Verhaltensweisen der Landschildkröten in ihrem natürlichen Habitat. Von den alten Informationen ( Bücher etc.) sind somit einige überholt und manche sogar nicht mehr haltbar. Daher muss man heute wirklich gut überlegen welchen Aussagen man Glauben möchte.

Deshalb ist es wichtig sich gut zu informieren (z.B. in Foren, Bücher od. bei renomierten Züchtern) um Fehler bei der Ernährung zu vermeiden. Denn eine falsche Ernährung hat fatale Auswirkungen auf unsere Landschildkröten.                     Die Ernährung von Landschildkröten ist nicht so einfach wie oftmals angenommen wird.                                                      

Von den Landschildkröten sind die meisten Arten Allesfresser,- sie fressen meistens das was man ihnen vorsetzt.               Es spielt dabei kaum keine Rolle ob das Futter nun nahrhaft ist oder sogar schädlich sein kann.                                           Der sehr gut ausgepägte Geruchssinn der Tiere lässt sie Futter über größere Entfernungen wahrnehmen.

In der freien Natur (Habitat) fressen die Landschildköten das, was ihnen die Natur vorgibt. Jahreszeitlich bedingt ist das Futterangebot also unterschiedlich, so gibt es in den besonders heissen und trockenen Monaten von Juni bis August meist nur getrocknete Pflanzen. Während dieser Zeit werden Samen, Wurzelteile und trockene Blätter aufgenommen.       Obwohl die Europäischen Landschildkröten vegetarier sind werden Würmer und Schnecken nicht verschmäht.

Das Nahrungsangebot ist im Frühjahr am größten, dann finden die Landschildkröten saftige und blühende Wildkräuter. Ihrem angeborenem Instinkt folgen die Tiere auch bei uns in Gefangenschaft.

Von September bis Oktober sind die Niederschläge teilweise ausgiebig, was dann die Vegetation durch die feuchtwarme Witterung wieder erblühen lässt. Dann gibt es für die Tiere wieder einen reichlich gedeckten Tisch.

Im November wird nur noch wenig bis gar keine Nahrung mehr aufgenommen, denn die Tiere bereiten sich auf die kommente Winterruhe vor.

 

    Tipps zur Ernährung

Die beste Nahrung für unsere Tiere ist das "Unkraut" was in den Gärten wächst. Den Landschildkröten sollte zweimal täglich Futter angeboten werden. Unerlässlich ist auch den Tieren täglich frisches Wasser anzubieten.                            Die Landschildkröten nehmen gerne auch mal ein Bad, deshalb sollte ihnen ein Gefäß (Ton, Blumenuntersetzer) in ausreichender Größe zur Verfügung stehen. Als zusätzliche Kalziumquelle wird täglich Sepia (unbehandelt) angeboten.

            Wenn man ein Gewächs Unkraut nennt, zeigt sich darin die ganze Anmaßung des Menschen.                                    (Edmond Rostand) 

                                         

Unbedingt zu beachten!

Keine gedüngten oder gespritzten Pflanzen füttern, ebenso Pflanzen von Straßen oder Ackerrand!                                  

Geeignetet Futterpflanzen:                                                                                                                                                                             

Löwenzahn, Breit und Spitzwegerich, Winde, Disteln, Klee, Hahnenfuß, Brennessel, Fetthenne, Golliwoog, Hibiskus-Blüten, Klatschmohn-Blüten, Labkraut, Luzerne, Nachtkerze-Blüten, Rucola,Taubnessel, Vogelwicke, Wegwarte, Wiesenkerbel, Wilde Malve, Bärlauch, Brombeere-Blätter, Frauenmantel, Lungenkraut, Schafgarbe, Walderdbeere, Feldsalat, Romanasalat, Endiviensalat, Heu u. a. Das Heu kann man selbst trocknen oder man nimmt fertiges Heu z. B. Agrobs was aus verschiedenen Kräuterarten gepresst wird.

Golliwoog  Fetthenne

Katzen oder Hundefutter bitte nicht füttern denn der Fett- und Eiweißgehaltgehalt ist hier zu hoch, außerdem sind die Proteine meist tierischen Ursprungs. Auf Fertigfutter für Landschildkröten aus dem Handel sollte auch verzichtet werden, da es oftmals einen zu hohen Proteingehalt aufweist. Wird dieses Futter dennoch (Dauerhaft) gefüttert (auch wenn es die Schildkröten gerne fressen), werden auf Dauer erhebliche gesundheitliche Schäden (Gelenk od. Nierengicht) auftreten die im Laufe von einigen Jahren bis zum Tode führen können.     

Den natürlichen Jahresrythmus der Natur sollten wir unseren Tieren auch in Gefangenschaft bieten und sie entsprechend Jahreszeitlich füttern.

Im Frühjahr ist das Nahrungsangebot am größten, alles was die Natur bietet und unseren Tieren nicht schadet kann gefüttert werden.

Saftiges Futter im Frühjahr

Im Juli und August sollte das Futter überwiegend aus getrocknetem Futter bestehen, ein bis zweimal in der Woche kann günes Futter angeboten werden.

Agrobs-Heu

Agrobs Testudo Herbs und Fibre Bio-Futter-Heu ist für alle Landschildkröten geeignet.                                                           Tipp: Agrobs gut anfeuchten.

Ausgetrocknete Pflanzen im Hochsommer

 

Von September bis Oktober gibt es wieder vermehrt Grünfutter, dann gibt es wieder ein reichliches Angebot an verschiedenen Futterpflanzen.

Im November bereiten sich (wir) die Tiere auf die Wintteruhe vor, es kommt auch vor das Landschildkröten sich schon Mitte/Ende Oktober auf die kommende Winterruhe vorbereiten.

Meine Tiere finden im Freigehege so viele Futterpflanzen, das sie sich selbst ernähren und ich nur wenig zufüttern muss. Das Freigehege habe ich unterteilt, so das sich die Pflanzen wieder erholen können und ich den Schildkröten eine vielfältige und ausgewogene Ernährung bieten kann.     

  


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