Haltungungsempfehlung von Testudo marginata


Grundsätzlich sollte bei der Haltung von Europäischen Landschildkröten einiges beachtet werden. Die Tiere sollten ganzjährig im Freien/Garten gehalten werden. Da wir in Deutschland andere klimatische Verhältnisse haben wie in den heimatlichen Ländern der Schildkröten wie z. B. in Griechenland, gilt es diese Nachteile so gut wie möglich auszugleichen.

Auch wenn unsere Tiere als Nachzuchten hier in Deutschland in der Gefangenschaft geboren werden, bleiben sie Wildtiere, die sich dennoch nicht an unser Klima angepasst haben. Ihre Ansprüche bleiben die Selben, wie die in Freiheit (natürlichen Habitat) lebenden Artgenossen.

 

Die Aufgabe und Verpflichtung eines jeden Halters von Landschildkröten (auch gesetzlich vorgeschrieben) muss also sein, diesen Ansprüchen der Tiere gerecht zu werden.

 

Für eine artgerechte Haltung ist ein Garten (Freigehege mit Frühbeet oder Gewächshaus) mit viel Sonnenlicht bereits am Morgen unbedingt notwendig. So fühlen sich die Tiere auch wohl und bleiben gesund. Dafür ist auch ein artgerechtes Futter (siehe Ernährung) unerlässlich. Terrariumhaltung lehne ich grundsätzlich ab, weil eine artgerechte Haltung der Tiere nicht gewährleistet werden kann.

 

 

Gewächshaus (ca. 8qm) komplett mit Alltop 16mm verglast.

 

Einer von zwei Ein/Ausgängen ins Freigehege.                                                           

 

             Ein Blick in das Gewächshaus mit Futterplatz, Wassertränke, Sepiaschale und Agrobs-Heu-Schale.

 

 

Die Tiere sollten in einer Gruppe gehalten und auch aufgezogen werden, dies ist einfacher weil sie aktiver sind und besser fressen. Auf ein Männchen sollten mindestens zwei Weibchen kommen, hat man eine größere Gruppe ist das Geschlechter- verhältnis entsprechend zu berücksichtigen.

 

Das Freigehege sollte großzügig und abwechslungsreich gestaltet sein. Idealerweise liegt das Freigehege am sonnigsten Platz im Garten und bietet den Schildkröten schon am Morgen bis zum Abend ausreichend Sonne.

Das Freigehege soll reichlich mit Steinen, verschiedenen Sträuchern und Baumstämmen strukturiert sein.

 

                            Dieser Hügel ist mit 1,5m die höchste Erhebung im Freigehege.

 


Teile des Freigeheges sind mit Kalkschotter aufgeschüttet.

 

Sträucher bieten den Tieren einen lichten Schattenplatz, den sie gerne in der heissen Mittagszeit aufsuchen.

 

Ein oder mehrere Legehügel sind für die Eiablage unbedingt im Freigehege oder auch im Frühbeet/Gewächshaus zu integrieren. Der Eiablagehügel sollte bewuchsfrei und nach Süden ausgerichtet sein. Die Erde wird mit Sand und Humus aufgelockert. In der Regel beginnen die Tiere bereits Anfang Mai mit der Eiablage.

Die Umzäunung des Freigeheges (z.B. Holz od. Stein, witterungsbeständig) soll so hoch sein (mindestens 40cm) das die Tiere nicht darüber klettern können. Oft werden die Kletterkünste der Schildkröten unterschätzt, deshalb muss man auf die Umzäunung achten, Hasendraht od. ähnliches ist nicht geeignet. Die Einfriedung sollte sicherheitshalber auch in den Boden gehen. Es gibt Meinungen wonach die Einfriedung bis zu 50 cm (od. mehr) hoch und auch ebenso tief ins Erdreich gehen soll. Dies kann ich so nicht bestätigen, nach meiner Erfahrung (und auch anderer) versuchen die Tiere nicht auszubrechen, wenn das Freigehege gut strukturiert ist und sie sich wohlfühlen.

 

Wichtig: Die Landschildkröten sind keine besonders hygienischen Tiere, deshalb ist es absolut notwendig, täglich das Frühbeet/Gewächshaus und das Freigehege von Kot und Futterresten zu reinigen!

 

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